PLS80E ist ein in Deutschland entwickeltes Prozessleitsystem, das mit seinem Redundanzkonzept, seinen vektororientierten Prozessgrafiken, dezentralen Computermodulen und seiner PC basierenden Bedienung, Ende der 1980er Jahre erfolgreich für die Prozessautomatisierung auf den Markt gebracht wurde.
Inzwischen wurden alte Zöpfe (z. B. der Token Bus), abgeschnitten und es ist eine rein virtuelle Lösung zur Bedienung und Beobachtung lieferbar. Aber immer noch sind viele Anlagen so in Betrieb, wie sie vor Jahren ausgeliefert wurden (legacy PLS80E). Einzig ein Austausch alter Rechnerhardware war dabei unumgänglich.
Trotz der Entwicklung neuer Technologien, unterstützen wir natürlich weiterhin alle sich in Betrieb befindlichen PLS80E Systeme, unabhängig von dessen Alter , Releaseversion oder Erstinbetriebnahme. Aber auch an dieser Stelle möchten wir unsere Kunden darauf hinweisen, das die Zukunft einem PLS80E, basierend auf einer virtuellen Leitebene und CX22, gehört. Der Grund dafür liegt in der Technologie, vor allem der der Rechnerhardware. Nur mit virtuellen vLWS, vRTS und/oder virtueller AVEVA Wonderware Technologie und CX22 ist eine funktionierende Zukunft von PLS80E sichergestellt.
Die grundsätzliche Systemarchitektur von legacy PLS80E und einem auf VMware und CX22 basierenden PLS80E sind grundsätzlich identisch. Die Struktur wird in Leitebene und Funktionsebene unterteilt. Zur Leitebene gehören alle Geräte die zur Bedienung und Beobachtung, aber auch zur Auswertung oder zum Drucken notwendig sind. Zur Funktionsebene gehört der Systemschrank mit den Computer- und EA-Modulen. Die Kommunikation zwischen der Leit- und Funktionsebene erfolgt über Tokenbus bei CM2x und CX21, oder TCP/IP bei CX22. Ein minimales, funktionsfähiges PLS80E besteht aus mindestens einem RTS, zwei wenn Redundanz gefordert ist und mindestens eine Bedienstation (LWS, vLWS, AVEVA Wonderware OS). Auch hier sind aus Redundanzgründen mehr als eine Bedienstation sinnvoll. Zusätzlich ist mindestens eine Funktionseinheit, bestückt mit CM23, CX21 oder CX22 erforderlich. Zusätzlich wird ein TCP/IP Netzwerk benötigt, das bei legacy PLS80E die RTS mit den LWSPC verbindet, bei Verwendung von CX22 werden auch diese via TCP/IP Netzwerk (PLS80E-MeshNet) ans System angebunden.
Der LWSPC ist nicht mehr lieferbar. Als 100% kompatibler Ersatz sind vLWS lieferbar, die als virtuelle LWS auf einem oder mehreren VMware ESXi-Servern installiert werden
RTS und virtueller vRTS sind beide lieferbar. Beim vRTS ist zu beachten, dass dieser nur am MeshNet in Verbindung mit CX22 funktioniert.
Die Funktionseinheiten bilden zusammen mit den Realtime-Servern das Herzstück des PLS80E-Systems. Mit der CX22 ist das System für die Zukunft gut gerüstet. Der Prozessor hat genügend Leistung und Memory ist ebenfalls ausreichend vorhanden, um einen größeren Umfang an Aufgaben zu erfüllen. Zurzeit sind Überlegungen im Raum, über die zwei LWL-Anschlüsse und die Protokolle Profi-Net oder Modbus IP mehr EA-Peripherie anzuschließen.
Verbindet die RTS und Funktionseinheiten miteinander, sofern noch CM23 oder CX21 in der Funktionsebene eingesetzt werden. Bei neuen Systemen mit CX22 übernimmt der PLS80E Ethernet Bus die Funktion des Token-Busses.
Seit etwa 2014 unterstützt das PLS80E-System die Kommunikation zwischen den RTS und Funktionseinheiten (FE) mit Ethernet. Voraussetzung dafür ist allerdings der Einsatz von CX22. Bei entsprechendem Systemaufbau kann der Tokenbus komplett ersetzt werden.
Unter Leitebene versteht man bei PLS80E den Bereich, der zur Bedienung und Beobachtung des Prozesses gehört. Angelehnt an den Begriff Leitwarte, der noch heute verwendet wird. Zur Leitebene gehören unter anderem der RTS und der virtuelle vRTS sowie der virtuelle vLWS und der sich immer noch im Einsatz befindliche LWSPC. Lesen Sie hier alles zur PLS80E Leitebene
Was bei anderen Systemen prozessnahe Komponenten heißt, ist bei PLS80E die Funktionsebene. Dazu gehören die Computermodule (CPU), CM23, CX21 und CX22, sowie alle Ein- Ausgabe Module. Das sind z. B. das analoge Eingangsmodul EI21, das binäre Eingangsmodul EB21 oder das Zählermodul ZM22. Der PLS80E Token-Bus, bzw. das PLS80E Mesh-Netzwerk gehört sowohl zur Leitebene als auch der Funktionsebene.